Friday, February 23, 2007

 

Singapore's going nowhere slow

Singapur ist schnell. Alles was in Singapur passiert muss effizient und schnell passieren.
Singapur funktioniert wie ein multinationaler Konzern, der seine Position im globalen Wettbewerb ausbauen mochte.
Wenn man dann feststellt, dass die Idee nicht so richtig funktioniert, dann ändert man die Politik und rudert zurück, aber wieder mit 100%

Beispiel Sprache: eine Zeit lang war der Schwerpunkt darauf, dass alle möglichst viel Englisch in der Schule lernen, so dass einige aus der Generation meines Onkels nur schlecht Mandarin sprechen. Dann ändert man die Politik und setzt den Schwerpunkt auf Mandarin, weil China der Markt der Zukunft ist.

Beispiel Genforschung: Die Regierung versucht Singapur zu einem Forschungs-Hub für Genforschung zu machen. Die Diskussion über ethische Vorbehalte etc. wie in Deutschland kommt dabei gar nicht erst auf. Man ist der Überzeugung, dass Gentechnologie eine der Zukunftstechnologien ist, und verfolgt dieses Ziel mit 100%.

Wednesday, February 21, 2007

 

Gong Xi Fa Cai


Mein erstes Chinese New Year in Singapur! So aufregend! In Paderborn haben wir eigentlich nie Chinese New Year gefeiert. Also war dieses Jahr alles ganz neu für mich. Etwas peinlich, dass ich mich so wenig auskenne, aber ich lerne ja gerne.
Für alle interessierten Leser, also hier eine Liste mit den wichtigsten Stichworten zu Chinese New Year in alphabetischer Reihenfolge:


Ang Pao: kleine, rote Papiertuten, die mit Geld gefüllt sind. Sobald man verheiratet ist, schenkt man zu Chinese New Year Ang Pao, wenn man ein Kind oder Single ist, bekommt man Ang Pao zu Chinese New Year geschenkt :)


Bak Kwa: gerostetes, rotes Schweinefleisch, mit Honig geröstet wird. Sehr lecker, und heiss begehrt zum neuen Jahr. Die Singapurer stehen sprichwörtlich Stunden(!) an um vor Chinese New Year Bak Kwa zu kaufen. Und die Preise klettern von S$35 im Januar auf bis zu S$46 kurz vor Chinese New Year.


Besuchen: An den ersten Tagen im neuen Jahr geht man Familienangehörige und Freunde besuchen. Man bringt Orangen (siehe unten), gibt oder bekommt Ang Pao (siehe oben) und natürlich ist man eine Menge :)


Chinatown: ist um diese Zeit komplett in Rot geschmückt und schrecklich voll. Wir sind am Tag vor Chinese New Year nach Chinatown gegangen um in letzter Minute, Essen und Bak Kwar zu kaufen und es ist wirklich die Holle los. Aber so kurz vor dem Fest fangen die Preise an zu fallen und man kann ein gutes Schnäppchen machen (nur die Bak Kwa wurde nicht billiger)


Kekse: es gibt Unmengen von Leckereien zu Chinese New Year: Pineapple Tart, Peanut Coockies, Loveletters,...


Lo He: zum neuen Jahr mischt man einen Salat aus rohem Fisch und versucht den Salat möglichst hoch zu schleudern. Je hoher, desto mehr Glück wird man im neuen Jahr haben.


Löwen Tanz: Der traditionelle Chinesische Löwen Tanz. Mein Onkel Harold hat beim einem Preisausschreiben gewonnen, so dass am ersten Tag der Löwe zu seiner Wohnung gekommen ist. So ein Glück!


Orangen: Wenn man ein Haus besucht, bringt man zwei Orangen als Geschenk und erhalt wenn man geht zwei Orangen im Gegenzug. Die Orangen symbolisieren Gold(wegen der Farbe), also auch wieder Glück und Reichtum für das neue Jahr. Man wünscht Gong xi fa cai (Congratulations and be prosperous) und andere Neujahrswunsche.


Reunion Dinner: Am Abend vor dem Chinese New Year, kommt die Familie zu ihrem Reunion Dinner zusammen. Typischer weise ist man chinesisches Fondue.


Rot: die Glücksfarbe. Deshalb sollte man an Chinese New Year etwas rotes tragen. Wenn man wirklich traditionell ist, dann muss man sogar seine ganze Kleidung für den Tag neu kaufen. Ich habe mich aber damit begnügt ein neues, rotes Hemd zu kaufen.


Schwein: dieses Jahr ist das Jahr des Schweins. Alle die das Sternzeichen Schwein haben, können also hoffen dieses Jahr besonders viel Gluck zu haben.

Wednesday, February 14, 2007

 

Was mir an der Uni fehlt oder die Universität von Utopia

Was mir an der Uni eigentlich gefehlt hat, ist das Gemeinschaftsgefühl zwischen den Studenten. Ich hatte mir gewünscht, dass man an der Uni mit vielen interessanten und brillanten Menschen aus seinem Fachbereich zusammentrifft. Neue Ideen entstehen bekanntermassen am besten im Diskurs.

Was mich enttäuscht hat ist, das das Studium (wieder mit Ausnahme der O-Phase) sehr anonym ist.
Natürlich gibt es Gemeinschaft zwischen den Studenten und ich habe in Karlsruhe auch viele Freunde gefunden.

In Singapur sind die Dinge nicht so viel anders. Dadurch dass die Notenverteilung nicht nach absoluten Punkten , sondern nach relativen Punkten erfolgt
(die Notenverteilung folgt einer Gauss'schen Glockenkurve), scheint es mir sogar so, dass es weniger Kooperation zwischen meinen Kommilitonen gibt.

Ich bin es eigentlich gewohnt vor Klausuren Lerngruppen zu bilden, aber als ich das ein paar meiner Kommilitonen hier vorgeschlagen habe, habe ich keine Resonanz gekriegt (der Korrektheit halber muss man sagen, dass es keine Singapurer waren, deshalb ist das Ergebnis sicher nicht repräsentativ).

Von den Medizin Studenten an der NUS habe ich aber von einem System gehört, was ich mir in meinem ersten Semester sicher gewünscht hatte. Jeder Erstsemester wird einem älteren Studenten, seinem 'Senior' zugeordnet, der für die Zeit seines Studiums ein Mentor für ihn ist. Natürlich muss jeder Student später dann selbst auch einen 'Junior' adoptieren. Nun ist Medizin nicht Informatik und vielleicht gibt es dieses System auch an deutschen Medizin Fakultäten (in Karlsruhe haben wir ja leider kein Medizin), aber ich kann mich noch daran erinnern, dass wir uns nach dem ersten Semester in der Kippe überlegt haben, wie toll es wäre so ein Mentor System zu haben. Klang damals wie die Universität von Utopia.

Sunday, February 11, 2007

 

IHG - Squash


IHG steht für Inter Hall Games. Das sind die Sport Wettkampfe, die jedes Jahr zwischen den Halls an der Uni ausgetragen werden, und die eine Menge Prestige mit sich bringen. Für mich war es deshalb eine Selbstverständlichkeit im Squash Team von Raffles Hall mitzuspielen. Leider muss man sagen, dass Raffles keine Sport Hall ist und auch unser Squash Team nicht sonderlich stark ist.
Leider kann man letzteres in diesem Jahr aber auch von den anderen Halls sagen, da die besseren Squash Spieler dieses Jahr nicht mehr in einer der Halls leben und nicht mehr an den IHG Wettkämpfen teilnehmen. Meine Spiele waren daher eher uninteressant.
Wir haben gegen Temasek Hall und Eusoff Hall gespielt und beides mal 2:3 verloren. Damit sind wir raus aus dem Wettkampf.
In ein paar Wochen fangt aber die Squash Saison an, dann kann werde ich hoffentlich gegen stärkere Gegner kommen.

Thursday, February 01, 2007

 

Theorie: Studieren macht dumm.

Eine gewagte These, zugegeben. Ist auch mehr provokativ, als seriös gemeint. Aber überlegen wir einmal: Ich studiere jetzt schon über vier Jahre Informatik. Und das an einer nicht ganz schlechten Uni. In nicht all zu ferner Zukunft werde ich, wenn Gott und der Prüfungsausschuss so wollen, mein Diplom machen.
Man sollte also annehmen, dass ich in der Zeit einiges gelernt habe. Aber wenn ich ehrlich bin fühle ich mich nicht schlauer als im ersten Semester!

Jetzt kann man argumentieren das das nur meiner subjektive Wahrnehmung meiner eigenen Person zuzuschreiben ist. Aber ich habe weitere Indizien für meine Theorie:

1. Ein Informatiker aus Karlsruhe hat mir, als ich noch im Vordiplom war, gesagt, dass er das meiste im Vordiplom gelernt hat, danach eigentlich nicht mehr so viel. Damals wollte ich das nicht glauben, aber inzwischen stimme ich dem zu.

2. Ich verstehe Algebra jetzt so wenig, wie damals LA :)

3. Ich höre in diesem Semester an der NUS 'Formale Semantik'. Und 50% des Inhalts sind alte Bekannte aus meinem ersten Semester in Karlsruhe: Lambda Kalkül, Haskell, ....
Das wird den wenigsten ein Begriff sein, aber die die wissen was ich meine werden sich ein Grinsen nicht verkneifen können.
Vielleicht müsste ich meine Theorie umformulieren und Studieren hat Charakteristik 4: nach vier Jahren studieren kommt man wieder am Anfang an: 1 Jahr Studieren + 1 Jahr Studieren + 1 Jahr Studieren + 1 Jahr Studieren = 0

An dieser Stelle würde ich mich übrigens über zahlreiche Kommentare freuen, die meine Theorie bestätigen, oder auch Gegenbeispiele bringen.

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